Ein cleanes reines Weiß ist im Interior Design noch immer sehr beliebt. Nichts scheint so neutral und uneingeschränkt kombinierbar wie Weiß. Physikalisch sehen wir Farben, wenn Licht reflektiert wird. Eine Rose sieht rot aus, weil sie die roten Anteile des Lichts reflektiert und alle anderen absorbiert. Wir sehen weiß, wenn nahezu alles Licht reflektiert wird. Reines Weiß könnten wir theoretisch also nur dann sehen, wenn alle Spektralfarben (Rot, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau, Lila) zu gleichen Teilen reflektiert werden. In der Praxis ist das so gut wie nie möglich. Künstliche und natürliche Lichtquellen, Möbelstücke und andere Elemente eines Raumes beeinflussen die Farbwahrnehmung.
Daher ist es ratsam, ein Off-White mit einem Grundton wie Umbra, Ocker, rotem Oxid oder Grün zu wählen, das zu der Farbstimmung des Raumes passt. So wird das Weiß auch wesentlich sanfter als ein hartes Polarweiß und schafft eine angenehme Atmosphäre.
Bei der Anwendung von weißer Farbe sollte noch beachtet werden, sauberes Werkzeug zu verwenden. Schon wenige Pigmente, die sich noch vom letzten Streichen an der Walze befinden, können die Farbe verunreinigen. Weiß wird gern an Decken verwendet. Hier sollte man unbedingt darauf achten, parallel zum Lichteinfall zu streichen. Also zum Fenster hin, statt quer zum Fenster. Gerade weil über Kopf zu streichen nicht ganz so einfach ist, können kleine Fehler beim Farbauftrag passieren, die dann besonders auffallen, wenn das Licht dagegen strahlt.